Kosten sparen bei einem Treppenlift im Außenbereich

Zuletzt aktualisiert am August 1, 2022

Wer an einen Treppenlift denkt, der meint in erster Linie die traditionellen Sitzlifte für den Innenbereich. Jedoch gibt es auch Außenlifte, mit denen sich unterschiedliche Höhen bewältigen lassen. Auf die verschiedenen Arten kommen wir später noch zu sprechen. Durchwegs handelt es sich hierbei um ein nützliches Hilfsmittel für all diejenigen, die in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind.

Ein Außenlift kann eine gute Alternative darstellen und wird von älteren Menschen mit körperlichen Einschränkungen sowie Rollstuhlfahrern gleichermaßen genutzt. Auf diese Weise erreichen diese Treppenlifte wiederum mehr Lebensfreude und Flexibilität. Worauf Sie bei einem Außenlift achten sollten, soll hier im Ratgeber kurz dargelegt werden.

1. Welche verschiedenen Außenlifte gibt es

Bei den Außenliften müssen in erster Linie die

• Plattformlifte,
• Hublifte und
• Senkrechtlifte oder Außenaufzüge

unterschieden werden. Sitzlifte sind im Außenbereich nur selten anzutreffen.

1.1. Die Plattformlifte

Plattformlifte bilden eine ausreichend große Plattform, auf denen Personen oder Rollstuhlfahrer eine praktische Transporthilfe genießen. Diese Modelle fahren an einer seitlichen Führungsschiene häufig im Eingangsbereich die Eingangstreppen hinauf. Es sind recht stabile und witterungsbeständige Modelle, die auch bei Regen oder Schnee problemlos funktionieren. In aller Regel lässt sich die Plattform nach oben klappen und lässt sich somit platzsparend verstauen.

Eingesetzt werden diese Lifte im Außenbereich von Wohnhäusern oder auch Unternehmen oder Behörden.

Dies ist immer dann erforderlich, wenn größere Eingangstreppen bewältigt werden müssen und der Eingang sich nicht auf gleicher Höhe wie der Gehsteig befindet. Bedient werden diese Außenlifte über ein wettergeschütztes Bedienpanel oder wahlweise über eine Fernbedienung. Sicherheitsbügel dienen als Absturzsicherung und sorgen dafür, dass der Nutzer sich während der Fahrt festhalten kann. Diese Liftart eignet sich sehr gut für Rollstuhlfahrer.

1.2. Die Hublifte

Hublifte sind den Plattformliften sehr ähnlich. Auch hierbei besteht der Lift aus einer großen Plattform, auf der Personen und mindestens ein Rollstuhl Platz finden. Bei einem Hublift erfolgt der Transport nicht über eine Führungsschiene dem Treppenverlauf. Stattdessen befindet sich unter dem Hublift ein hydraulischer Zylinder, der die Plattform senkrecht nach oben befördert. Diese Hublifte lassen sich problemlos von Rollstuhlfahrern nutzen. Die Bedienung erfolgt wieder über ein separates Bedienpanel oder eine Fernsteuerung. Ebenfalls sind diese Lifte mit einer Absturzsicherung bzw. Haltebügeln versehen.

Im Gegensatz zu einem Plattformlift lässt sich diese beim Hublift jedoch nicht hochklappen. Ein Hublift benötigt immer einen festen Standort in der Nähe des Eingangsbereichs. Meist wird er so montiert, dass er senkrecht das nächste Podest erreichen kann. Eine naheliegende Treppe wird gar nicht benötigt. In den Eingangsbereichen vieler öffentlicher Institutionen sind diese Hublifte zu finden.

1.3. Die Senkrechtlifte bzw. Außenaufzüge

Schließlich gibt es noch die Senkrechtlifte sowie die Außenaufzüge. Die Senkrechtlifte sind ähnlich konzipiert wie die Hublifte. Sie können maximal rund drei Meter in die Höhe bewältigen. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die je nach Größe auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Es gibt offene Plattformen und geschlossene Kabinen. Soll es dagegen noch höher hinausgehen, dann kommt der Außenaufzug in Betracht. Hierbei handelt es sich um einen echten Aufzug, der jedoch im Außenbereich installiert wird. Dieser benötigt einen eigenen Schacht. Für Privathäuser stellt dies die wohl teuerste Variante dar. Auf die Preise möchten wir nachfolgend kurz eingehen.

2. Was kosten Außenlifte?

Bevor man sich für einen Außenlift entscheidet, sollte man auch in etwa die Kosten dafür abschätzen:

Außenlift-Art:	Treppe + Beförderungshöhe:	Kosten:
Plattformlift	Gerade Treppe	ca. 8.500 bis 17.000 €
Plattformlift	Geschwungene Treppe	ca. 12.000 bis 22.000 €
Hublift	Bis etwa 1,5 m Höhe	ca. 6.000 bis 16.000 €
Hublift	Bis etwa 3 m Höhe	ca. 16.000 bis 28.000 €
Senkrechtlift / Außenaufzug	Mit individuellem Schacht	ca. 30.000 bis 60.000 €

3. Vor dem Kauf die Preise checken

Ausgehend der vorgenannten Schätzpreise stellen Außenlifte immer eine enorme Investition dar. Sie sollten daher einen umfassenden Preisvergleich vornehmen, der sich idealerweise über das Internet vornehmen lässt. Wenn Sie sich für einen Anbieter entschieden haben, wird dieser in aller Regel mit einem Verkaufsexperten bei Ihnen persönlich vorbeischauen. Dies ist wichtig, da nur vor Ort der genaue Umfang eines Treppenlifts festgestellt werden kann.

Keinesfalls sollten Sie aber sofort einen Kaufvertrag unterzeichnen. Holen Sie sich noch mindestens ein weiteres Angebot ein. Verzichten Sie auch nicht auf einen Kostenvoranschlag. Je nach Anbieter kann sich herausstellen, dass noch weitere Folgekosten auf Sie zukommen können. Dies ist verständlich, da jede Wohnimmobilie anders gestaltet ist und sich der Montageaufwand ändern kann.

Zuverlässige Anbieter können Ihnen die besten Montagelösungen für Sie aufzeigen. Vielleicht muss ein Hublift nicht im Eingangsbereich installiert werden. Es gibt auch Lösungen, wo ein solcher Lift direkt in die erste Etage zum Balkon führt. Dies bietet sich an, wenn in Mietshäusern ein solcher Lift installiert werden soll. Ebenso kann nein Außenlift aber auch vom höhergelegenen Ausgang in den Garten führen. Es kommt immer auf den Einsatzzweck an.

Wer sich die jeweiligen Kostenvoranschläge hat erstellen lassen, kann diese bei Bedarf auch von der Verbraucherzentrale überprüfen lassen. Dann ist man auf der sicheren Seite.

4. Sparen beim Kauf eines Außenlifts

Es gibt natürlich einige Sparmöglichkeiten, die hier nicht unerwähnt bleiben sollen. Plattformlifte müssen in aller Regel nicht einer geschwungenen Treppe folgen, sondern sind meistens für gerade Treppen konzipiert. Hublifte und Senkrechtlifte fahren generell nur in die Höhe. Es ist daher möglich, Außenlifte gebraucht zu kaufen. Ansonsten gibt es natürlich auch für Außenlifter spezielle Fördermöglichkeiten.

Förderart:	Wer kann diese beantragen?	Leistung:
Pflegeversicherung	Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad	je Person bis max. 4.000 €
Kreditanstalt für Wiederaufbau	Immobilieneigentümer	10 % der Kosten, max. 5.000 €
Regionale Förderungen	Richtet sich an Einwohner eines Bundeslandes	Verschiedene Leistungen
Berufsgenossenschaften	Nach Arbeitsunfall	Vollständige Kostenübernahme
Agentur für Arbeit	Zur beruflichen Wiedereingliederung	Unterschiedliche Kostenübernahme
Sozialhilfeträger	Alle, die sich ansonsten keinen Treppenlift leisten können	Vollständige Kostenübernahme für das preisgünstigste Modell

Wichtig zu wissen ist, dass Sie vor Unterzeichnung eines Kaufvertrages sich an die jeweilige Förderstelle wenden müssen. Eine nachträgliche Beantragung von Hilfeleistungen ist nicht möglich.

Wenn zum Beispiel ein älteres Ehepaar mit körperlichen Einschränkungen (jeder verfügt über einen Pflegegrad) einen Außenlift benötigen, kann die Pflegeversicherung in diesem Fall für jeden Partner bis zu 4.000 € bereitstellen. Dies wären schon einmal 8.000 €, die von der Gesamtrechnung abgezogen werden können. Falls die Eheleute über eine eigene Immobilie verfügen, kann die Kreditanstalt für Wiederaufbau einen Zuschuss für ein barrierefreies Wohnen bewilligen. In diesem Fall kommen maximal nochmals 5.000 € hinzu. Insgesamt könnte das Ehepaar somit Fördergelder in Gesamthöhe von 13.000 € erhalten. Damit lässt sich Plattform- oder Hublift für den Außenbereich schon realisieren.

Eine weitere Sparmöglichkeit besteht darin, sich einen Außenlifter zu mieten. Diese Lösung ist durchaus möglich, da im Gegensatz zu einem Treppenlift mit geschwungenem Treppenverlauf sich Plattform- und Hublifte ggf. etwas einfacher realisieren lassen. Einige Hersteller bieten diesbezüglich praktische Modulbauweisen an, die sich direkt im Eingangsbereich eines Wohnhauses aufstellen lassen.

5. Was ist so besonders an einem Senkrechtlift oder Außenaufzug?

Wird außen am Haus ein Außenaufzug montiert, stellt dies immer eine besondere bauliche Veränderung dar. Hierbei wird ein Außengerüst als tragendes Element an der Fassade montiert. Neben offenen Lösungen muss ab einer bestimmten Höhe ein vollständig geschlossener Aufzug installiert werden. Dieser funktioniert ähnlich wie ein herkömmlicher Aufzug im Innenbereich. Jedoch sind diese Außenaufzüge meist nur mit zwei Ein- bzw. Ausgängen versehen. Er muss daher nicht in jeder Etage halten. Von der Wohnung des Betroffenen bis zur unteren Etage kann dieser Aufzug dann in gewohnter Weise genutzt werden. Die Bedienung erfolgt über ein innenliegendes Bedienpanel.

Ein solcher Außenlift kann auch dann die richtige Lösung sein, wenn im Treppenhaus kein Platz für eine andere Art von Treppenlift vorhanden ist. Da diese Aufzüge recht kostspielig sind, sollten Vermieter zum Beispiel daran denken, ob man nicht generell einen Außenaufzug für jede Etage realisiert.

Bei der Nutzung sollte man aber daran denken, dass diese Aufzüge nur für Personen und / oder Rollstuhlfahrer geeignet sind. Für Umzüge o.ä. sollten diese speziellen Aufzüge nicht verwendet werden.

6. Fazit

Außenlifter stellen eine ideale Lösung dar, wenn im Eingangsbereich Treppen bewältigt werden müssen. Es gibt hier auch Senkrechtlifter bzw. Außenaufzüge, die sich nachträglich an der Fassade eines Wohnhauses installieren lassen. Dies ist immer dann praktisch, wenn im Treppenhaus nur wenig Platz für einen Treppenlift vorhanden ist. Insgesamt gehören Außenlifter zu den teuersten Investitionen. Jedoch gibt es auch für diese Treppenlifte verschiedene Fördermöglichkeiten.